Der Governance-Fonds

Gute Regierungsführung fördern, deutsche Expertise nutzen

Neue Studien des Governance-Fonds

Ziele

Weltweit besteht in vielen Partnerländern der deutschen Entwicklungszusammenarbeit ein hohes Interesse an spezifisch deutschen Lösungsansätzen für gesellschaftliche Herausforderungen: Wie lässt sich beispielsweise ein Steuersystem so gestalten, dass lokalen und nationalen Regierungen mehr Eigeneinnahmen zur Verfügung stehen? Wie kann Verwaltungshandeln für die Öffentlichkeit transparent und verständlich gemacht werden? Welche Reformansätze tragen zur Stärkung einer unabhängigen Rechtspflege bei?

Der Governance-Fonds unterstützt die Umsetzung von Transformationsprozessen und Reformprioritäten in ausgewählten Partnerländern durch die Nutzung deutscher Governance- Erfahrungen. Er agiert weltweit mit einem Fokus auf Afrika. Thematisch fokussiert sich der Governance- Fonds auf die öffentlichen Finanzen und Mobilisierung von Eigeneinnahmen, Rechtsstaatlichkeit und Antikorruption.

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Leistungen

Neu: Der SOB heißt jetzt Governance-Fonds - nicht nur der Name ändert sich!

Die Unterstützung der Partner erfolgt nachfrageorientiert über Studienreisen, moderierten Fachaustausch und Partnerschaften mit deutschen Verwaltungen. Foren und Instrumente zur systematischen Einbindung von deutschen Wissens- und Erfahrungsträger/innen in die Entwicklungszusammenarbeit bieten die Möglichkeit, diese mit Leistungsträger/innen und politischen Entscheidungsträger/innen der Partnerländer zusammenzubringen und ihr Know-how nachfrageorientiert und bedarfsgerecht bereitzustellen..

Hochrangige Experten und deutsche Praktiker, die selbst Reformen in Deutschland entwickelt und umgesetzt haben, werden als Kurzzeitexperten vor Ort die Gestaltung und Implementierung von Reformprozessen unterstützen. Gemeinsam mit dem Governance-Fonds reflektieren sie ihre Erfahrungen unter den spezifischen Voraussetzungen der Partner, um deutsche Systemerrungenschaften dem jeweiligen Kontext entsprechend nutzbar zu machen.

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  • Hans Hinrich Coorssen

    Haushaltsdirektor der Hansestadt Hamburg a.D.
  • Jost de Jager

    Wirtschaftsminister a.D. des Landes Schleswig Holstein
  • Manuela Soeller-Winkler

    Staatssekretärin a.D.
  • Jens Bullerjahn

    Ehemaliger Finanzminister des Landes Sachsen-Anhalt
  • Peter Mandler

    Hessisches Ministerium der Finanzen
  • Jörg Bülow

    Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Schleswig-Holsteinischen Gemeindetags
  • Hans Frühauf

    Programmleiter, Förderung des Reformprogramms zur Kommunalentwicklung in Palästina, GIZ
  • „Die Professionalität und das Engagement der madagassischen Entscheidungsträger – von der Bürgermeisterin bis zur Ministeriumsebene – haben mich tief beeindruckt. Sowohl vor Ort als auch im Rahmen einer Delegationsreise der Madagassischen Partner nach Deutschland wurde deutlich, dass der Fachaustausch auf Augenhöhe für beide Seiten inspirierend ist. Das schlichte Übertragen hiesiger Lösungen und Verfahren ist eher nicht zielführend.“

  • "Im Prinzip unterscheidet sich die Zusammenarbeit mit Ansprechpartnern aus der Entwicklungszusammenarbeit gar nicht so sehr von der Beratung öffentlicher Einrichtungen in Deutschland. In beiden Fällen geht es darum, die spezifische Situation des Gegenüber zu verstehen und aus der eigenen Erfahrung Lösungsansätze zu entwickeln. Nur die Bedingungen unterscheiden sich doch ganz erheblich."

  • "Die Erfahrung, sich mit Partnern in einem – vermeintlich – so fernen Land  in so kurzer Zeit über fachliche Themen wirklich tiefgreifend und offen austauschen und darüber Vertrauen und eine persönliche Beziehung herstellen zu können, ist ungemein bereichernd."

  • „Nach so vielen Jahren in der Politik ist es für mich spannend, mit Partnern der deutschen Entwicklungszusammenarbeit meine Erfahrungen in der Fiskaldezentralisierung zu teilen. Ein Verständnis für die Probleme in den Partnerländern zu entwickeln, erweitert den Horizont und lässt vieles, das wir hier in Deutschland als selbstverständlich erachten, in einem anderen Licht erscheinen."

  • „Natürlich können und wollen wir den hessischen kommunalen Finanzausgleich nicht auf Bolivien übertragen, aber inspiriert haben wir die Partner allemal. Eine Erkenntnis war, dass Verwaltung jenseits aller Grenzen ähnlich tickt und pragmatische Lösungen anstrebt."

  • "Es macht einfach Spaß, sich mit Kollegen auszutauschen, die denselben Job machen wie ich – nur eben in einem ganz anderen Land unter viel schwierigeren Voraussetzungen. Wenn sich aus den Gesprächen mehr entwickelt und wir Partnerschaften oder sonstige Formen des Austausches finden, würde mich persönlich das freuen."

  • „Die Gespräche mit deutschen Raumplanern waren für die Partner aus Palästina so inspirierend, dass sie gleich mehrere der in Deutschland kennengelernten Fachleute als Sprecher zu einer nationalen Konferenz zum Thema Raumplanung eingeladen haben. Wir gehen davon aus, dass daraus langfristige Partnerschaften entstehen.“

Das Netzwerk

Unser Netzwerk ist offen und dynamisch. Netzwerkpartner sind Leistungsträger/-innen aus Politik, Verwaltung, Wissenschaft, dem Privatsektor und der Zivilgesellschaft in Deutschland und den Partnerländern. Es setzt sich aus aktiven und ehemaligen politischen Entscheidungsträger/-innen und Verwaltungsangestellten und hochrangigen Expert/-innen mit Praxiserfahrung zusammen. Der Aufbau neuer und die Nutzung bestehender Verwaltungspartnerschaften auf Ebene des Bundes, der deutschen Bundesländer und Kommunalverwaltungen ist ein zentraler Bestandteil des Governance-Fonds.

Durch eine Reihe von gemeinsamen Konferenzen und Workshops werden die identifizierten Wissensträger/-innen aus Politik und Verwaltung, Wissenschaft und Forschung, dem Privatsektor, Medien und der Zivilgesellschaft aus Deutschland mit ihren Counterparts aus Partnerländern und Experten/-innen der deutschen EZ zusammengebracht. Durch diese Austauschformate lernen die Akteure voneinander, und die deutsche Öffentlichkeit wird für eine „EZ Made in Germany“ sensibilisiert.

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Themen

Lokale Ressourcenmobilisierung

Die öffentlichen Finanzen eines Landes sind das Rückgrat des Staates. Ein funktionierendes System der öffentlichen Finanzen stellt sicher, dass die notwendigen Mittel für die Finanzierung von öffentlichen Gütern wie Sicherheit, Bildung und Gesundheit bereit stehen und effektiv eingesetzt werden.

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Rechtsstaatlichkeit

Eine transparente Justiz und Rechtsstaatlichkeit bilden die Grundlage für eine inklusive, nachhaltige und gerechte Entwicklung und beschleunigen die Umsetzung der Entwicklungsziele der Agenda 2030. Ein wesentliches Merkmal der Rechtsstaatlichkeit ist die Gewaltenteilung, insbesondere die Unabhängigkeit der Justiz.

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Antikorruption

Korruptionsbekämpfung verringert die Verschwendung öffentlicher Mittel, setzt auf eine effiziente und transparente Verwaltung, führt externe Kontrollmechanismus ein, stärkt die Zivilgesellschaft und  eröffnet so Potentiale für eine beschleunigte Umsetzung der Entwicklungsziele der Agenda 2030.

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Pilotländer

Äthiopien

Schwerpunkt: Förderung der Rechtsstaatlichkeit

Beratung des äthiopischen Justizministeriums zum Aufbau einer unabhängigen Rechtsanwaltskammer und der Förderung einer berechenbaren und transparenten Verwaltung.

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Benin

Schwerpunkt: Good Financial Governance und Digitalisierung

Beratung des beninischen Finanzministeriums im Bereich öffentliche Finanzen und Digitalisierung. Insgesamt ist unter der aktuellen Regierung die Reformdynamik sehr stark.

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Burkina Faso

Schwerpunkt: Fiskaldezentralisierung

Beratung des burkinischen Ministeriums für Wirtschaft, Finanzen und Entwicklung (MINEFID) und des Ministeriums für die Territoriale Verwaltung und Dezentralisierung (MATDC) im Bereich öffentliche Finanzen, Mobilisierung von Eigeneinahmen und Transparenz.

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Mongolei

Schwerpunkt: Antikorruption und Transparenz in der Justiz

Stärkung der Fachkompetenzen der Mitarbeiter/-innen der mongolischen Antikorruptionsbehörde, Stärkung der Fachkompetenzen der Mitarbeiter/-innen der mongolischen Antikorruptionsbehörde und Etablierung von transparenten Verfahren

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Publikationsempfehlungen